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125 Jahre Spielwaren Schweiger – eine Nürnberger Institution feiert Geburtstag.

Wir gehen „zum Schweiger“ das war und ist Verheißung für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Fast so wie Weihnachten und Ostern gleichzeitig. Generationen von Nürnbergern, deren Eltern und Großeltern verbinden mit den Besuchen beim Spielwaren Schweiger schöne Erinnerungen. An die Kindheit, an die ersten eigenen Kinder und schließlich Enkel…..

Die Nürnberger Spielwaren-Institution feiert in diesem Jahr ihren 125 . Geburtstag. Ein besonderes Jahr, das für das Unternehmen viele Herausforderungen bereit hielt. Aber was 125 Jahre überdauert, hält auch der Pandemie mit all ihren „Nebenwirkungen“ stand. Mehr noch: In solchen Zeiten beweist sich unternehmerisches Geschick noch nachdrücklicher als sonst. Diese lange Lebens- und Erfolgsgeschichte hat die Firma schließlich den engagierten Unternehmern zu verdanken, die jeweils am Ruder standen. Jeder für sich hat die in Relation zu den Rahmenbedingungen der Zeit und des Marktes stehenden Entscheidungen richtig getroffen. Manchmal waren es harte Zäsuren.

Die Historie

Im Herzen der Nürnberger Altstadt, am Laufer Schlagturm, gründeten die Brüder Hans und Georg Schweiger 1896 ein Handelsgeschäft mit Spielwaren, Modelleisenbahnen, Dampfmaschinen, Elektroartikeln und Fahrrädern. Die beiden engagierten Geschäftsführer erkannten schon damals, dass es ohne persönliche und fachkundige Beratung keine dauerhafte Perspektive für ein Fachgeschäft mit beratungsintensiven  Sortimenten geben würde. Gesagt, getan. Der Name Schweiger wurde in Nürnberg und dem Umland schnell zu einem positiv besetzten Begriff und einem Place-to-be wie man heute sagen würde.

Doch dann kam der Krieg. Im Januar 1945 wurde in einer der schlimmsten Bombennächte das Stammhaus komplett zerstört. Es kam niemand zu Schaden, aber diese Katastrophe war ein schwerer Rückschlag für die Unternehmer. Doch schon 1946 wagte die Familie einen Neuanfang. Johanna Schweiger begann in ihrer Wohnung wieder Eisenbahnen aus Holz herzustellen – das waren harte Zeiten, manchmal betrug der Umsatz nicht einmal 5 DM pro Woche. Aber die Familie hielt zusammen und durch. Der Traum, den Spielwaren Schweiger wieder groß zu machen, war Motivation für einen unglaublichen Einsatz.

Der Neuanfang

Dann kam der Aufschwung und mit ihm die Wirtschaftswunderjahre. 1958 übernahm Adam Müller von seiner Schwiegermutter das Geschäft und widmete sich in den nächsten Jahrzehnten mit großem Erfolg voll und ganz der Modelleisenbahn. 1982 übernahm sein Sohn Klaus Müller das Spielwarenhaus Virnich. Während Adam Müller weiterhin technische Spielwaren verkaufte, stellte Klaus Müller sein Sortiment um und setzte auf klassische Spielwaren, Spiele und Trendartikel. Das Konzept und die neue Ausrichtung funktionierten. 1989 eröffnete Klaus Müller im Maximum auf vier Etagen und 4000 Quadratmetern eines der modernsten Spielwarengeschäfte in Deutschland und zentralisierte an diesem Standort auch die vier über das Stadtgebiet verteilten Geschäfte.

Der Schweiger im Hier und Jetzt

Im Jahr 2002 erfolgte der bisher letzte Umzug nach Nürnberg Mögeldorf in ein  eigenes Firmengebäude, das Klaus Müller errichten ließ und das neben dem Spielwaren Schweiger eine „Freßnapf“-Filiale beherbergt. Auch das war ein kluger Schachzug. Haustiere, der Deutschen liebstes „Kind“, sorgen in Gestalt ihrer Herrchen und Frauchen verläßlich für Frequenz und Traffic beim Schweiger.

Mit dem Umzug folgte wieder eine komplette Neuausrichtung des Sortiments. Eine mutige und weitsichtige Entscheidung von Klaus Müller wie sich in den Folgejahren zeigen würde. Die Modelleisenbahn musste endgültig weichen. Die Lok-Raritäten, die heute als Reminiszenz der Müller´schen Modellbahn-Ära noch in den Vitrinen im ersten Stock des Hauses in der Eslarner Straße stehen, werden als Erinnerung bleiben.

Klaus Müller schuf mit seiner betriebswirtschaftlich und unternehmerisch durchdachten Neuausrichtung Platz für arrondierende Sortimente wie beispielsweise Buch, PBS sowie Schulbedarf und gewann damit Neukunden, die schnell zu Stammkunden wurden. Neben den Spielwaren-Standardsortimenten im Erdgeschoß und ersten Stock befindet sich heute im Erdgeschoß eine große Kinder- und Jugendbuchabteilung, die sich in Sortimentsbreite und -tiefe durchaus mit dem Buchhandel messen kann. Mit einem kompakten PBS Sortiment für Büro und Schule beweist Müller ebenfalls Kernkompetenz. Der Kunde findet an Stiften, Füllern, Ordnern und Zubehör alles, was Rang und Namen in der Branche hat. Dazu kommen als Abrundung Rucksäcke und Ranzen, Ranzen, Ranzen….

Die Firma Schweiger führt fast alle Marken. Eine qualifizierte Beratung und ein Anprobe- sowie Anpassungsservice, auch auf Termin, sind inklusive. Inzwischen beläuft sich das Schreibwaren- PBS Sortiment mit Schulranzen im Verhältnis zu Spielwaren auf über 40 Prozent. Um saisonal unabhängig zu sein forciert Klaus Müller das Ganzjahresgeschäft mit Spielen, Puzzles, Plastikmodellbau und Puppen. Neben seiner Frau Marion, die aktiv im Geschäft ist, hat die holde Weiblichkeit bei Klaus Müller einen hohen Stellenwert: In der angesagten rosa Zone herrscht zwar ab und zu Zickenkrieg, vor allem, wenn Steffi Love auf Barbie trifft. Bruder und Rolly Toys führen dagegen eine friedliche Ko-Existenz. Echte Kerle eben, genau wie die coolen Jungs. Beide Brands haben einen exponierten Platz beim Schweiger.

Der Erfolg der letzten Jahre zeigt, Klaus Müller ist ein Waren-, Kunden- und vor allem Kinderversteher. Selbst spät Vater geworden, profitiert er vom schonungslosen Feedback seiner Söhne Lars und Nils. Lars wird in das Geschäft einsteigen. Wann ist noch offen. Klaus Müller, Jahrgang 1958, wird wohl noch ein paar Jahre ans Arbeitsleben dranhängen müssen. Ob ihm das schwer fällt? Eher nicht. Wer ihn kennt, weiß, dass jedes Kokettieren mit dem Ruhestand bloße Theorie ist. Klaus Müller l(i)ebt seinen Beruf. Sein Engagement im Händlerbeirat von duo schreib&spiel und als Prüfer und in der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer sind nur zwei von zahlreichen (Ehren)Ämtern, die der Unternehmer mit Engagement bekleidet.